Zwerchfellhernie: Höhere Überlebenschancen durch fetale Therapie
Pränataldiagnostik und fetale Therapie machen ständig neue Fortschritte. Immer mehr kindliche Erkrankungen und Fehlbildungen können inzwischen bereits im Bauch der Mutter erkannt und behandelt werden. Das gilt auch für die Zwerchfellhernie, einem angeborenen Defekt im Zwerchfell des ungeborenen Kindes. Diese schwere Fehlbildung kommt bei zirka einem von 2.500 ungeborenen Kindern vor, manchmal auch gemeinsam mit anderen Fehlbildungen oder genetischen Syndromen.
Das Zwerchfell trennt Bauch- und Brustraum. Wenn dieser Verschluss durchlässig ist, verlagern sich Bauch-Organe in die Brusthöhle des Feten und drücken dessen Lungen zusammen, sodass sie sich nicht entwickeln können.
Eine Zwerchfellhernie kann zum Teil schon in der 12. Schwangerschaftswoche im Ultraschall erkannt werden, spätestens beim Organscreening in der 20. Woche wird sie im Ultraschall deutlich sichtbar. Mit Hilfe von speziellen Untersuchungen wie MRI (Magnetresonanztomographie) können dann die Größe der Lunge und ihre Funktionsfähigkeit noch genauer abgeschätzt werden.
Mit einem minimal-invasiven pränatalen Eingriff können SpezialistInnen diese Fehlentwicklung mittlerweile behandeln und die Überlebenschancen des Ungeborenen beträchtlich verbessern. Dabei wird die kindliche Luftröhre für zwei bis vier Wochen mit einem Kunststoff-Ballon verschlossen, damit die Lungenflüssigkeit nicht abfließt und die Lunge sich besser ausdehnen und entfalten kann (FETO).
Diese vorgeburtliche Therapie erfolgt meist ab der 26. Schwangerschaftswoche. Zu diesem Zeitpunkt ist der Fetus schon so weit entwickelt, dass man die Schwere der Zwerchfellhernie abschätzen kann. Intrauterin (vor der Geburt) behandelt werden nur Feten mit massiver Beeinträchtigung des Lungenvolumens. Diese Kinder würden meistens die Geburt oder ersten Lebenswochen nicht überleben.
Für betroffene Eltern finden sich detaillierte Informationen unter https://totaltrial.eu