Implanon-Hormonstäbchen: Verhütung, die unter die Haut geht

Neben Spirale und Sterilisation ist das Hormonimplantat die einzige „sehr wirkungsvolle“ (99%) Verhütungsmethode, die es derzeit gibt. Weniger als eine von 100 Frauen werden in einem Jahr trotzdem schwanger.

Das Hormonstäbchen Implanon aus weichem, flexiblem Kunststoff wird subkutan „getragen“ und muss alle drei Jahre gewechselt werden. Es wird von Ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt mit Hilfe eines Applikators in die Haut eingesetzt, und zwar auf der Innenseite jenes Oberarmes, den sie weniger benutzen. Mit einer Länge von 4 cm sowie einem Durchmesser von 2 mm wird das Implantat von der Trägerin nicht bemerkt, ist jedoch unter Röntgenstrahlen sichtbar.

Implanon enthält 68 mg des synthetischen weiblichen Hormons Etonogestrel, das dem Gelbkörperhormon ähnlich ist, und wirkt auf doppelte Weise: Einerseits verhindert es die Freisetzung einer Eizelle, andererseits verändert es den Gebärmutterschleim, sodass Spermien schwerer in die Gebärmutter eindringen können.

Hormonstäbchen sind die ideale Verhütungsmethode für Frauen, die keine Östrogene anwenden dürfen (z.B. Pille) bzw. nicht täglich an die Pilleneinnahme denken wollen. Das Einsetzen und Entfernen findet unter lokaler Betäubung statt und ist daher nicht schmerzhaft. Ein kleiner Schutzverband kann nach drei bis fünf Tagen entfernt werden. Außerdem erhalten Sie eine User Card, auf der die Lokalisationsstelle, das Einsetz- sowie das Entfernungsdatum angegeben sind.

Häufigste Nebenwirkung von Implanon ist ein geändertes Blutungsmuster, das dann aber meist die ganzen drei Jahre lang anhält. Manche Frauen reagieren auch mit Kopfschmerzen, Gewichtszunahme oder Brustspannen.

Selbstverständlich kann dieser Blogtext nur eine erste Orientierung sein, wenn Sie auf der Suche nach einem (neuen) Empfängnisschutz sind. Die für Sie passende Verhütungsmethode finden Sie am besten bei einem ausführlichen Beratungsgespräch mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt.