Die Pille – Mutter aller Verhütungsmittel

Die Antibaby-Pille wurde 1960 in den USA zum ersten Mal auf dem Markt zugelassen. Anfangs haben die Ärzte sie nur verheirateten Frauen verschrieben; heute ist sie die am häufigsten verwendete Verhütungsmethode und v.a. bei Mädchen und jungen Frauen sehr beliebt.

Mit einer Sicherheit von 91 bis 94 % gehört die Pille zu den „wirksamen“ Kontrazeptiven: Nur sechs bis neun von 100 Frauen pro Jahr werden bei typischer Einnahme trotzdem schwanger. Voraussetzung für den Schutz ist die tägliche Einnahme drei Wochen ab dem ersten Tag der Regel sowie die Einhaltung einer Pillenpause in der vierten Woche. Bei Durchfall und Erbrechen oder bei gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente ist allerdings Vorsicht geboten – die Wirkung der Pille kann dadurch ausgesetzt oder vermindert werden.

Die Pille funktioniert, indem sie dem Körper suggeriert schwanger zu sein. Möglich machen das die beiden weiblichen Geschlechtshormone Östrogen und Gestagen. Diese unterdrücken nicht nur den Eisprung, sondern sorgen auch dafür, dass Spermien nicht in die Gebärmutter eindringen können bzw. sich ein befruchtetes Ei nicht in der Gebärmutter einnisten kann. (Die Minipille enthält übrigens nur Gestagen.)

Neben dem Schutz vor einer unerwünschten Schwangerschaft bewirkt die Pille auch weitere Erleichterungen: gelinderte Regelschmerzen, eine schwächere und kürzere Monatsblutung und oft auch eine deutliche Besserung bei unreiner Haut.

Die Antibabypille hat aber auch Nachteile: So werden Gewichtszunahme, Übelkeit und Erbrechen sowie sexuelle Lustlosigkeit und Spannungsgefühl in den Brüsten als häufige unerwünschte Nebenwirkungen beobachtet. Außerdem kann sie Herz und Kreislauf beeinflussen und den Blutdruck sowie die Blutgerinnung verändern. Für Frauen, die stillen, ein Thromboserisiko haben, Diabetikerinnen sind oder rauchen, ist die Pille nicht geeignet. Es sollte auch nicht vergessen werden, dass sexuell übertragbare Krankheiten durch diese Verhütungsmethode nicht vermieden werden können.

Nicht zuletzt deshalb ist die Pille rezeptpflichtig. Ihre Frauenärztin oder Ihr Frauenarzt wird Ihnen nach einer gründlichen Anamnese und Beratung jenes Präparat verschreiben, das am besten für Sie in Frage kommt.

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