Blutungsstörungen und Unfruchtbarkeit nach Corona-Impfung?
Manche Gerüchte halten sich hartnäckig – so auch die Behauptungen in den sozialen Medien, wonach eine COVID-Impfung Unfruchtbarkeit oder langfristige Blutungsstörungen zur Folge haben soll. Da diese Aussagen bei vielen Frauen zu Verunsicherung und Ängsten führen, möchte ich dazu Stellung nehmen – und zwar anhand von Fakten.
Bitte bei den Fakten bleiben!
Es gibt keine wissenschaftlich belegten Anhaltspunkte dafür, dass eine Corona-Impfung unfruchtbar macht. Zwar stimmt es, dass Spike-Proteine des Corona-Virus entfernt dem Protein Syncytin-1 ähneln, welches für die Bildung der Plazenta verantwortlich ist. Befürchtungen, dass Impf-Antikörper dieses Protein „verwechseln“ und bekämpfen und damit die Bildung der Plazenta beeinträchtigen könnten, sind allerdings absolut unbegründet. Dies wurde durch wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt.
Unter das Thema „Panikmache“ fällt auch die Warnung vor dauernden Blutungsstörungen durch die Corona-Impfung. In Einzelfällen ist es möglich, dass kurzfristige Zyklusunregelmäßigkeiten nach Impfungen – nicht nur gegen COVID – auftreten, und zwar als Reaktion des Immunsystems auf die Auseinandersetzung mit dem Impfstoff. Darüber hinaus gibt es allerdings viele weitere Gründe für Zyklusstörungen, die nichts mit einer Impfung zu tun haben.
Eindeutige Impfempfehlung für Schwangere und Stillende
Ich schließe mich voll und ganz der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) in Deutschland und der OEGGG (Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe) in Österreich an, die COVID-Impfungen generell für Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel und Stillende empfehlen. Sie stützen sich dabei auf die folgenden Argumente:
- Das Risiko für einen schweren Verlauf einer COVID-Erkrankung ist bei Schwangeren deutlich erhöht.
- Die bisherigen wissenschaftlichen Daten ergeben keine Hinweise auf schwere Impf-Nebenwirkungen bei Schwangeren und Stillenden.
- Wegen der wesentlich ansteckenderen Delta-Variante haben Ungeimpfte ein deutlich höheres Ansteckungsrisiko.
- Eine Covid-Infektion in der Schwangerschaft kann zu Fehl- und Frühgeburten führen.
- Ein schwerer Krankheitsverlauf während der Schwangerschaft könnte auch dem Ungeborenen schaden.
An den Studien für die Zulassung der Impfstoffe haben zahlreiche Frauen im gebärfähigen Alter teilgenommen und inzwischen wurden schon Tausende Kinder von geimpften Frauen geboren und es gibt keine Hinweise auf Schäden durch das Vakzin.
Ich empfehle meinen Patientinnen und allen Leserinnen daher ausdrücklich, sich gegen COVID impfen zu lassen. Ganz besonders gilt diese Empfehlung für Frauen mit Kinderwunsch: Schützen Sie sich – und damit auch Ihr Ungeborenes – noch bevor die Schwangerschaft beginnt!
Selbstverständlich nehme ich mir gerne Zeit für ein ausführliches persönliches Gespräch über dieses wichtige Thema. Bitte vereinbaren Sie dafür einen Termin in meiner Praxis!