COVID-Impfungen für Schwangere und Stillende
Eindeutig für einen Impfschutz für Schwangere und auch Stillende spricht sich die Österreichische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe aus. Und ich teile diese Einschätzung voll und ganz – aus mehreren Gründen:
Erstens haben Frauen, die sich in der Schwangerschaft mit COVID-19 infizieren, nachgewiesenermaßen ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Zweitens enthalten die derzeit zugelassenen Imfpstoffe – BioNTech-Pfizer, Moderna, Astra Zeneca – kein lebendes Virus. (Von einer Impfung mit Lebendimpfstoffen wird Schwangeren abgeraten.) Und drittens wurden bei Frauen, die an klinischen Studien zur Impfstoffentwicklung teilgenommen haben und unwissentlich schwanger waren, bisher keine schädlichen Auswirkungen bekannt.
Coronaschutz via Muttermilch
Darüber hinaus geben geimpfte oder genesene Mütter ihren Schutz gegen COVID-19 beim Stillen an ihre Säuglinge weiter. (Näheres dazu lesen Sie hier: http://bit.ly/3bRpJGM.) Dieses Ergebnis einer aktuellen Studie aus Israel bestätigt nicht nur den hohen Wert des Stillens an sich. Es ist auch ein weiteres gewichtiges Argument für die Impfung von Schwangeren oder stillenden Müttern.
Bestehender Kinderwunsch?
Wenn Sie gerade eine Schwangerschaft planen, empfehle ich Ihnen, vorsichtshalber damit zu warten, bis Sie geimpft sind. Idealerweise liegt Ihr zweiter Stich schon einen Monat zurück, wenn Sie versuchen, schwanger zu werden. Aufgrund der bisherigen Daten hat eine COVID-19-Impfung mit einem mRNA-Vakzin keine negativen Folgen für die weibliche Fruchtbarkeit.
Schwangerschaft und Corona-Impfung
Wenn Sie bereits schwanger sind, gehören Sie einer besonders vulnerablen Gruppe an und werden auch im österreichischen Impfplan bevorzugt behandelt. Vor allem Frauen mit bereits bestehenden Erkrankungen (z. B. Adipositas, Diabetes, Asthma, arterielle Hypertonie) wird eine COVID-19-Impfung empfohlen. Allerdings sollten Sie auf jeden Fall vorher mit der Ärztin oder dem Arzt Ihres Vertrauens darüber sprechen. Meist wird er oder sie dann – als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme – den Impftermin nicht auf das erste, sondern auf das zweite Schwangerschaftsdrittel festlegen.
Stillende Mütter
Wie bereits erwähnt, gibt es Daten, die darauf hinweisen, dass stillende Mütter ihre COVID-19-Antikörper über die Muttermilch an ihr Baby übertragen. Das gilt sowohl für Geimpfte als auch für Frauen, die eine Corona-Erkrankung überstanden haben. Nach bisher vorliegenden Studienergebnissen gibt es keine Hinweise für schädliche Folgen einer COVID-19-Impfung von Müttern, die stillen.
Wenn Sie schwanger sind oder werden wollen oder wenn Sie Ihr Baby weiterhin stillen und sich trotzdem vor COVID-19 schützen möchten, dann biete ich Ihnen gerne eine persönliche Beratung an, bei der ich auf Ihre ganz individuelle Situation eingehe. Bitte vereinbaren Sie dazu einen Termin in meiner Praxis!