Der Verhütungsring – wirksame Alternative zur Pille

Nur zweimal im Monat an die Verhütung denken müssen – das ist ein großer Vorteil des Vaginal- oder Verhütungsrings. Diese hormonelle Verhütungsmethode ist gleich wirksam wie die Pille (91 – 94 Prozent, Pearl Index 0,65) und kann von der Frau selbst eingesetzt werden – meist am ersten Tag der Regelblutung.

Ein Vaginalring besteht aus flexiblem Kunststoff und hat einen Durchmesser von ca. 5 cm. Seine Wirkung erzielt er durch Hormone (Gestagen und Östrogen), die während des Tragens gleichmäßig und in niedriger Dosierung an den Körper abgegeben werden. Dadurch werden der Eisprung sowie die Einnistung einer befruchteten Eizelle verhindert. Darüberhinaus erschweren sie Spermien den Zugang in die Gebärmutter.

Drei Wochen lang bleibt der Verhütungsring in der Scheide, danach wird er herausgenommen und nach einer einwöchigen Pause ein neuer eingeführt. In dieser „Zwischenzeit“ erfolgt eine Entzugsblutung. Wenn Sie einmal auf das Herausnehmen vergessen, sind Sie trotzdem noch ungefähr sieben Tage lang vor einer Schwangerschaft geschützt. Und sollten Sie die Regel verschieben wollen, können Sie die Pause auslassen und gleich einen neuen Ring einsetzen.

Es ist auch möglich, den Vaginalring vorübergehend zu entfernen, z.B. während des Geschlechtsverkehrs. Allerdings darf er nur höchstens drei Stunden pro Tag außerhalb der Vagina sein. Vor dem Wiedereinsetzen muss der Verhütungsring mit warmem Wasser gereinigt werden.

Im Gegensatz zur Pille fällt das tägliche Tablettenschlucken weg, der Hormonspiegel bleibt niedriger, die Leber wird weniger belastet und das Thromboserisiko ist geringer. Außerdem wirkt der Vaginalring auch bei Durchfall und Erbrechen.

Darüber hinaus bietet er die üblichen Vor-, aber auch Nachteile einer hormonellen Verhütung: meist kürzere, schwächere und weniger schmerzhafte Regelblutungen und oft eine reinere Haut – aber auch Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Übelkeit, Brustspannen, Stimmungsschwankungen oder verringertes Lustempfinden.

Für Raucherinnen ist der Vaginalring nicht geeignet, weil dadurch das Thromboserisiko deutlich erhöht wird. Außerdem gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bzw. Erkrankungen, die eine Verwendung des Verhütungsringes ausschließen.

Wie bei allen anderen Verhütungsmitteln auch empfehle ich Ihnen vor der Anwendung eine gründliche Besprechung mit Ihrer Ärztin. Sie wird Ihnen dann auch das richtige Einführen und Herausnehmen des Vaginalrings zeigen.

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