Ungewollt kinderlos? Was Chlamydien und Endometriose damit zu tun haben

Inmitten von Blogs zum Thema Verhütung geht es diesmal quasi ums Gegenteil: Ungewollte Kinderlosigkeit ist ein Problem, von dem immer mehr Paare betroffen sind und das oft zu einer großen Belastung für eine Beziehung werden kann.

Die Gründe für Unfruchtbarkeit sind vielfältig, in vielen Fällen liegt die Ursache in einer Chlamydien-Infektion oder Endometriose bei der Frau. Deshalb ist eine frühzeitige Abklärung und Erkennung dieser Krankheiten ratsam und wichtig, damit es gar nicht erst so weit kommen kann.

Chlamydien

Eine Chlamydien-Infektion gehört zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen und betrifft sowohl Frauen als auch Männer. Sie wird hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern übertragen. Besonders betroffen davon sind junge Frauen und Mädchen, weil deren Muttermund überdurchschnittlich leicht infizierbar ist. Symptome können vermehrter Ausfluss, Unterbauchschmerzen und Zwischenblutungen sein, in vielen Fällen verläuft die Infektion aber ohne Symptome. Als Folge können eitrige Eierstock- bzw. Eileiterentzündungen auftreten, welche dann zu einem Eileiterverschluss führen.

Als Frauenärztin kann ich einen Chlamydien-Test für alle Frauen mit Kinderwunsch unbedingt empfehlen, weil Unfruchtbarkeit als Spätfolge bei Nichtbehandlung nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Eine Infektion ist mit Hilfe eines Abstrichs und einer Urinprobe einfach zu diagnostizieren. Wird eine Chlamydien-Infektion früh genug erkannt, wird sie mit Antibiotika behandelt und hat eine sehr gute Heilungsprognose.

Endometriose

Endometriose ist eine gutartige, aber nicht heilbare Frauenerkrankung, von der in Österreich rund 300.000 Frauen betroffen sind. Dabei wuchert Schleimhautgewebe der Gebärmutter in unterschiedlichen Körperregionen und kann durch Verwachsungen, Entzündungen und Verklebungen der Eierstöcke und Eileiter auch eine Schwangerschaft verhindern. Hauptsymptome sind starke Regelschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und gelegentlich auch Darmbeschwerden.

Diese Zysten oder Herde im kleinen Becken können durch eine Operation beseitigt und die Fruchtbarkeit dadurch oft wieder hergestellt werden. Auch eine hormonelle Behandlung kann manchmal zum Erfolg führen. Als Gynäkologin mit viel Erfahrung auf diesem Gebiet kann ich einen möglichen Verdacht auf Endometriose im Rahmen einer eingehenden Anamnese und Untersuchung erhärten bzw. ausschließen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Durchgängigkeit der Eileiter im Rahmen einer Bauchspiegelung oder mittels Kontrastmittel-Ultraschall zu überprüfen.

Selbstverständlich stehe ich Ihnen auch abgesehen von diesen Vorsorgeuntersuchungen immer gerne für ein ausführliches Beratungsgespräch zum Thema ungewollte Kinderlosigkeit zur Verfügung.

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